Was hilft uns seelische Krisen zu meistern und was schadet uns?
Was kann eine Jede und ein Jeder von uns tun, um sich auch an dunklen, schweren Tagen und in Krisen mit dem Leben zu verbinden und bei sich zu bleiben?
Wir alle kennen ihn – diesen einen Moment - in dem sich das Gefühl in uns ausbreitet, dass all die Last, all die Schwere und all die Herausforderungen und Probleme des eigenen Lebens zu groß geworden sind und wir befürchten, dass es vielleicht nie wieder besser wird.
Dicht gefolgt von den Fragen: Warum? Warum ich? Warum mein Leben? Wieso passiert mir dieses und jenes? Weshalb hört das nicht auf? Wie soll es weitergehen?
Wir alle waren schon an diesem Punkt. Sei es vielleicht im Job, vielleicht in der Partnerschaft, in der Familie oder in Themen der Gesundheit.
Wir alle haben Ziele nicht erreicht, unsere Erwartungen wurden hart von der Realität getroffen und Dinge sind einfach anders gelaufen, als wir es von uns und unserem Leben gewünscht und wie wir es von uns und unserem Leben erwartet/ vorgestellt haben.
Wir alle haben Verluste erlitten und gerade diese Verluste jeglicher Art sind es, die das meiste Gewicht auf die Waage unsere Seele bringen.
Unser emotionaler Rucksack kann uns in die Knie zwingen und eine immense Kraft auf uns und unser Leben haben.
Doch diese Kraft können wir alle auch für uns nutzen, zum Beispiel damit sie uns helfen kann aufzustehen, uns aufzurichten und diese Kraft kann uns helfen mit dem Gewicht des emotionalen Rucksacks umzugehen.
Diese Kraft, nach Lösungen zu suchen, Ballast abzuwerfen, voranzuschreiten und in der Schwere die Leichtigkeit zu erkennen, nennt sich seelische Resilienz oder auch Widerstandsfähigkeit.
Es ist wichtig und von enormer Bedeutung, auch bei den widrigsten Umständen, dem Leben, mit all seinen Facetten, seinen Höhen und Tiefen, seinen Herausforderungen und Möglichkeiten, zugewandt zu bleiben und sich dem hinzugeben was gerade ist und was das Leben, was unser Leben für uns in diesem in jedem einzelnen Moment bereithält.
Resilienz/ seelische Resilienz ist die Fähigkeit, die Menschen brauchen und entwickeln können, um selbst in den schwersten Lebenskrisen die Hoffnung nicht zu verlieren, die eigene Kraft und Stärke nicht zu vergessen und den Mut zu finden nach vorne zu schauen, um nach Lösungen Ausschau zu halten und Chancen zu erkennen.
Im heutigen Artikel möchte ich drei Ansätze mit dir teilen, die deine seelische Resilienz, deine seelische Widerstandsfähigkeit besonders kräftigen:
1. Akzeptiere, dass es ohne Leid keine Freude geben kann
Um mit krisenhaften Ereignissen umzugehen ist es essentiell die Krise als ungutes Ereignis anzunehmen und zu akzeptieren. Niemandem ist damit geholfen in einem destruktiven „Warum, wieso, weshalb-Zyklus“ zu versinken und sich die immer wieder gleichen Fragen zu stellen. Auch die Verleugnung uns das Weglaufen wird uns nichts nutzen und schon gar nicht der Versuch die Krise ungeschehen machen zu wollen.
Wenn wir akzeptieren, dass es immer wieder Leid in unserem Leben geben wird, dann ist der erste positive Schritt aus der Krise heraus bereits getan.
Natürlich ist es in Ordnung traurig, wütend, hilflos zu sein und die Welt um sich herum für einen Moment nicht mehr verstehen zu wollen, aber noch wichtiger ist es aktiv in die Überwindung der Krise zu gehen.
2. Resilienz bedeutet sich darüber bewusst zu sein, wohin die Aufmerksamkeit fließt
Wenn wir uns darüber bewusstwerden, was wir und wen wir in unserem Leben beeinflussen können und worauf wir unseren Fokus lenken, dann ist uns schon sehr geholfen – denn das sind in erster Linie wir selbst.
Es schadet hingegen sehr Dinge, Menschen, Erfahrungen, Situationen beeinflussen zu wollen, die nicht in unserer Macht liegen.
Der Blick nach vorne bestimmt unsere mentale Gesundheit und unsere seelische Widerstandsfähigkeit, niemals der Blick zurück.
Sobald wir akzeptieren, dass unsere Situation nun gerade so ist, wie sie ist, können wir uns auf die Suche nach Lösungen, Chancen und Möglichkeiten begeben.
Wir können uns bewusst entscheiden, die Krise hinter uns zu lassen und das eigene Leben wieder lebenswerter zu gestalten.
Hier kommen zudem die eigene Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung ins Spiel.
Die Haltung einzunehmen den Blick auf die Zukunft zu richten und die Vergangenheit und all das, was passiert oder auch nicht passiert ist ruhen zu und hinter uns zu lassen, können wir lernen und trainieren. Dazu können wir uns zum Beispiel daran erinnern, welche Krisen wir schon überwunden und gemeistert haben und was wir aus diesen, beispielsweise an positiven Erkenntnissen, gewonnen haben.
3. Die Frage nach dem: „Was hilft und was schadet?“
Wir sollten uns viel häufiger fragen, ob das was wir gerade denken, uns hilft oder schadet.
Egal ob es Gedanken, Gefühle, Entscheidungen oder Handlungen sind. Wie oft erinnern wir uns an die schönen Erfahrungen, an die Siege, die Gewinne, die Erfolge, an all das Gute in uns und in unserem Leben? Viel zu wenig oder?
Dafür denken wir oft an das was gerade nicht so läuft. Machen uns Gedanken darüber wie wir uns wünschen das es läuft, was wir erwarten oder uns vorstellen?
Wir unterschätzen die Wirkung von positiven Gedanken und Gefühlen teils völlig.
Freude, Glück, Friede, Stolz, sie alle tragen zur Produktion positiver Neurotransmitter bei. Diese haben eine enorme Wirkung auf Körper, Geist und Seele und wir können sie mit Leichtigkeit produzieren, wenn wir uns erlauben den Fokus auf die Fülle in unserem Leben und in uns zu richten und nicht immer zu in den belastenden Erinnerungen stecken zu bleiben.
Loslassen anstelle festzuhalten ist hier ein weiter wichtiger Hinweis. Wenn wir akzeptieren und dann loslassen erfahren wir Erleichterung, wir befreien uns selbst von dem am Anfang beschriebenen emotionalem Rucksack.
Durch das Loslassen schaffen wir neuen Raum. Wir schütteln alles ab was uns belastet, sabotiert, beschwert und blockiert.
Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich dir zum Üben noch drei Fragen mit auf den Weg geben:
- Welche Verletzungen aus deiner Vergangenheit möchtest du nicht länger mit in deine Zukunft nehmen?
- Was oder wen brauchst du nicht zum Glück?
- Welche Probleme hast du dir selbst erschaffen und kannst sie daher auch selbst lösen?
Beantwortest du dir diese Fragen ehrlich, findest du sogleich heraus, ob dir das was du denkst, fühlst, tust und entscheidest eher hilft oder eher schadet deinen Alltag, dein Leben und deine Einstellung dir selbst gegenüber zu meistern und du kannst direkt damit starten Resilienz zu trainieren.
Mir bleibt dir zu wünschen, dass du trotz allem Schmerz oder Ängsten, Zweifeln und Sorgen, die in deinem Leben sind nie die Hoffnung und Zuversicht in dich und dein Leben verlierst.
Sag ja zu dir und ja zum Leben.
Liebe und Licht aus der Wohnzimmerpraxis am Nord-Ostsee-Kanal sendet dir
Ninka